Wir sind zurück in Portugal und freuen uns über die bereits sommerlichen Temperaturen. Die Strände werden gesäubert, die Stühle vor die Cafés gestellt und die Marinas ändern ihre Preise von Neben- auf Hauptsaison.
Auf den Kanaren haben wir bei unserer Bootsgröße noch ca.15 € pro Nacht im Hafen bezahlt. Auf Porto Santo waren es (umgerechnet auf den Monat) sogar nur 4 € pro Nacht. Von solchen Preisen können wir hier in Portugal nur träumen.
Die Tatsache, dass in unserer Bordkasse mittlerweile Ebbe ist (um im Seglerjargon zu bleiben), macht die Sache um so schmerzlicher. Aber „Geld kann wieder zurückkommen - die einmal verlorene Zeit nicht mehr“, sagte ein älterer Segler, den wir irgendwo unterwegs trafen. Wie weise… und wie recht er doch hat.
Nachdem wir das zauberhafte Lissabon wieder verlassen hatten, legten wir (wie bereits im vergangenen Herbst) einen Zwischenstopp in Aveiro ein. Damals blieben wir nur für eine Nacht und hatten nicht mehr, als den guten Internetempfang und das heruntergekommene Gebäude des örtlichen Segelclubs in Erinnerung. Wir schafften es seiner Zeit nicht einmal in die nahe gelegene Stadt.
Wie gut, dass man sich im Leben meist zweimal sieht.
Die Clubmitglieder empfingen uns mehr als herzlich und ließen das Clubhaus zu Ehren von Eintracht Frankfurt, die im Finale des DFB Pokals gegen Dortmund spielten, extra länger offen. Okay… das Spiel interessierte (ausser uns beiden) hier niemanden. Umso netter, dass der Schlüsselwart des Clubs uns zu liebe Überstunden einlegte, damit wir das Spiel zu Ende schauen konnten. So angetan wie wir von der Freundlichkeit der Leute im Segelclub waren, so angetan waren wir von der Stadt. Zwangsläufig denkt man aufgrund der zahlreichen Kanäle und der schönen alten Häuser an Amsterdam oder Venedig mit seinen Gondoleren. Überall fahren bunte Holzboote herum - eines schöner als das andere - und laden zur Stadtrundfahrt auf dem Wasser ein.
Auf dem Weg nach Norden, trafen wir uns zwischendurch immer wieder mit Gerda und Moritz, die von Madeira bis Lissabon mit an Bord waren. Die beiden fahren derzeit mit ihrem VW-Bus durch Europa und sind nur unwesentlich schneller an Land unterwegs, als wir auf dem Wasserweg. Gemeinsam fuhren wir einkaufen, schwätzten und spielten bis früh in den Morgen oder hüpften zusammen in den menschenleeren Salzwasserpool der Marina. Die einen um mal wieder sauber zu werden, die anderen um sich abzukühlen ;-)
Immer dann, wenn der Gegenwind eine Pause einlegt, dümpeln wir eine Etappe weiter. Schöne Erinnerungen an tolle Menschen und interessante Orte werden da wach, wenn man die Küste noch einmal in entgegengesetzter Richtung entlang zieht. Ein bisschen fühlen wir uns wie Zugvögel - einmal Süden und zurück.
AHOI