Der Weg ist das Ziel - PORTO SANTO


Komisch - überall wo hier hinkommen, war Christopher Kolumbus schon vor uns da ;-) Scheinbar jeder Ort auf unserer Route rühmt sich damit, diesen großen Seefahrer und Entdecker beherbergt zu haben. So auch Porto Santo, der kleinen zu Madeira gehörenden Atlantikinsel. Und weil Christopher Kolumbus hier nicht nur für einen Zwischenstopp, sondern sogar in den Hafen der Ehe mit Filipa von Porto Santo eingelaufen ist, sind die Einwohner mächtig stolz auf die Vergangenheit der Insel. 

Wirklich spannend wäre doch mal zu wissen, wie viele Orte der alte Haudegen mit seinem Schiff der „Santa Maria“ besucht hat, ohne es vorher geplant zu haben!? 

 

So wie wir… Porto Santo stand ebenso wenig auf unserem Routenplan, wie Madeira. Statt auf den Azoren, sind wir nun hier „gestranded“ und fühlen uns zwangsläufig ein kleines bisschen wie die alten Entdecker. Wir wussten zwar, dass es einen langen Sandstrand und einen kleinen Ort auf Porto Santo geben soll - das war dann aber auch schon alles. 

Bei unserer Erkundungstour stießen wir zunächst auf die überschwänglich freundlichen Insulaner aus dem Marinabüro und gleich danach auf die Vorzüge der nahegelegenen Hafenbar. Ein Bier - ein Euro…. Na, das lässt sich ja sogar nach 10 Bieren noch ganz gut rechnen. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht.  

Ein Strand, ein Ort, ein Flughafen, eine Fähre, ein Hafen, ein Bier, ein Euro… Kein Wunder, dass es Christopher Kolumbus hier länger ausgehalten hat ;-)

 

Nach mehr als einer Woche war immer noch kein Wetterfenster in Richtung der Azoren in Sichtweite. Stattdessen schlugen uns Wind, Wetter und unsere schwedischen Freunde von der „Molly Malone“ vor, doch vielleicht in Richtung portugiesisches Festland zu segeln.

Wie war das doch gleich!? Der Weg ist das Ziel. Nicht, die Azoren sind das Ziel…. Also änderten wir (einmal mehr auf dieser Tour) unsere Pläne. Mit Gerda und Moritz, einem über zwei Ecken befreundetem Pärchen, stach die Herr Nilsson also am 09.05. in See. Kurs Nordost. Lissabon vor uns. Hinter uns 6-7 Beaufort Wind und 3 Meter Welle. Mein Vater hätte es als „Kotzkurs“ bezeichnet und als solcher wird er mir wohl auch in Erinnerung bleiben. Details spare ich an der Stelle lieber aus…

 

Genau 4 Tage und zwei Stunden später hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen. Diesmal sogar „echtes“ Festland, denn in den letzten 6 Monaten waren wir ausschließlich auf Inseln zu Hause. 

 

Jetzt sind wir also zurück im sommerlichen Lissabon und liegen im gleichen Hafen, in dem wir bereits im letzten Herbst lagen. „Welcome back Mr. Nilsson“ kommt aus dem Funkgerät. Morgens liegen frische Brötchen an Deck. Es ist ein bisschen, wie nach Hause kommen „in Raten“. 

 

AHOI